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Meine Daten und ich

Ich hatte ja in den Linktipps hier auf die DVD „Meine Daten und ich“ hingewiesen. Nicht nur, um bei dem Gewinnspiel teil zu nehmen, sondern auch, weil mir Datenschutz ein wichtiges Anliegen ist. Nun, da ich der einzige war, der einen Link (Trackback) auf die Seite angelegt hatte war die Chance das Exemplar, welches unter den Trackbacks verlost wurde, zu gewinnen.

Nun möchte ich es mir aber nicht nehmen lassen hier zu erwähnen, dass ich den Film informativ und sehr gelungen finde. In der Dokumentation kommen einige Politiker sowie Freunde des Datenschutzes zu Wort. Sie erklären die Probleme von Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung und zeigen auch, wie mancher Politiker mit Inkompetenz glänzt und trotzdem meint sich zu diesen Themen äußern zu wollen. – Anders kann ich die Aussage von Ralf Göbel MdB (CDU/CSU)

[…] da gab’s das Internet noch nicht. Es ist vor 15 Jahren freigeschaltet worden und kein Mensch hat damals geahnt, welche bedeutende Rolle dieses Informationsmedium haben wird.

nicht verstehen. Darüber, wie alte das Internet genau ist lässt sich ja streiten, aber es wurde sicher nicht im Jahre 1993 freigeschaltet.

Die Geschichte um die Interviews rum ist ganz nett und lockert etwas auf. – Das Thema an sich ist halt schon etwas trocken, trotzdem ist es wichtig, dass sich jeder mal damit befasst! Darum kann ich diesen Film jedem empfehlen und hoffe mit diesem Trailer etwas Lust darauf zu machen:


vimeo  Trailer: Meine Daten und ich

Prof. Dr. rer. nat. Andreas Pfitzmann hat sehr recht, wenn er sagt:

Freiheitsrechte […] bedeuten nur den Leuten was, die es selbst entdeckt haben. Sie müssen also letztlich in jeder Generation ihre politischen Freieiten neu erkämpfen und sich dafür einsetzen. Nur wenn sie das tun bedeutet ihnen das was.

Axel Ranisch schließt mit dem Resumé:

Durch die Arbeit an diesem Film ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist in einer digitalen Welt, die nichts vergisst, darauf zu achten was mit meinen Daten passiert. Es kann unser Leben mehr beeinflussen als wir denken.
Die Speicherung und Auswertung meiner Daten […] ermöglicht wildfremden Menschen ein Profil von mir zu erstellen und mir einen Wert zuzuordnen. Wie wertvoll bin ihc? Sind andere Menschen wertvoller als ich? Bin ich wertvoller als andere? Ist es eine frage mit der sich gesunder Menschenverstand überhaupt beschäftigen sollte?

Wert euch! Ineressiert euch! Passt auf eure Daten auf!

P. S.: Wer sich die DVD nicht kaufen möchte, der melde sich. Freunden leihe ich sie natürlich gerne aus, ansonsten bin ich bereit sie zu verschenken. Sie ist einfach zu gut, als dass sie bei mir verstauben sollte!

Softwareprobleme beim Petitionsausschuss

Gestern habe ich eine Petition mitgezeichnet und mich gewundert, dass in der Mitzeichnerliste mein Name nicht auftaucht. Ich halte Petitionen theoretisch für einen wichtigen Grundpfeiler unserer Demokratie (warum ich an dem Verfahren meine Zweifel habe ist hier bereits angedeutet: Petitionen sollten auch beachtet werden!) Nun, trotzdem habe ich eine E-Mail verfasst, um sicher zu stellen, dass meine Mitzeichnung nicht verloren geht:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als ich gerade die Petition
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=6036 mitgezeichnet habe (Mitzeichnungsnummer 803), ist mir aufgefallen, dass in der Liste der Mitzeichnungen unter https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;petition=6036;sa=sign mein Name nicht erscheint. Ich bitte Sie darum mir zu erklären warum dies nicht der Fall ist, und wie Sie sicherstellen, dass meine Mitzeichnung (so wie es aus der Bestätigungs-E-Mail hervorgeht) korrekt gezählt wird.

Desweitern frage ich mich gerade warum die Besätigungs-E-Mail von der Adresse epetitionen@dbt-internet.de aus geschickt wird, und nicht von einer Adresse, die eindeutig dem Bundestag zuzuornden ist (z. B. post.pet@bundestag.de) Wer oder was ist DBT-Internet, respektive die Babiel GmbH, auf die diese Domain registriert ist?

Bitte beachten Sie, dass ich mir vorbehalte diese E-Mail, sowie Ihre Antwort in meinem Weblog unter http://www.denkbeteiligung.de zu veröffentlichen. Sollten Sie hiermit nicht einverstanden sein, bitte ich Sie dies in Ihrer Antwort explizit zu schreiben.

Freundliche Grüße,
Raphael Mack


Web: http://www.denkbeteiligung.de

Ob diese Mail gelesen wurde, ist unklar, denn die Antwort war:

Sehr geehrter Herr Mack,

ich bestätige den Eingang Ihrer E-Mail. Hierin geht es um technische Probleme beim Mitzeichnen.

Dem Petitionsausschuss ist das mitgeteilte Problem bekannt. Es gab am letzten Wochenende ein Softwareproblem. Wir sind bemüht, dieses Problem kurzfristig zu beheben.

Ich kann Sie hier nur um Verständnis und etwas Geduld bitten.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Dagmar Schrinner

Bürgerbüro des Petitionsausschusses

Warum also also die automatischen E-Mails von epetitionen@dbt-internet.de kommen bleibt genau so offen, wie die Frage, wer oder was dbt-internet bzw. die Babiel GmbH (der Registrar der Domain dbt-internet.de) ist. Mal schauen, vielleicht kommt ja noch eine Antwort.

Heute kamen dann ein E-Mail mit dem Inhalt

Ihre Mitzeichnung mit der Nummer 803 der Petition Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages – Reden nicht mehr zu Protokoll geben wurde durch die Moderatoren gelöscht.

Dies kann verschiedene Gründe haben, wie z.B. unvollständige Angaben zu
Ihrer Identität, oder das Verwenden offensichtlicher Fantasiebezeichnungen.

Wir bitten Sie, Ihr Nutzerkonto zu überprüfen und ggf. Ihre Angaben zu
ergänzen, bzw. zu korrigieren. Anschließend können Sie die Petition
erneut mitzeichnen.

Zwingend notwendige Angaben sind:

– Der Nachname
– mindestens das Initial des Vornamens
– Ihre vollständige Anschrift
– Ihr Land bzw. Bundesland

Veröffentlicht werden in der Mitzeichnungsliste jedoch nur Vorname,
Nachname und Land/Bundesland

Vielen Dank für Ihr Verständnis
Ihr Moderatorenteam

Also nicht mal eine vorherige Anfrage per E-Mail hat die Zensoren Moderatoren davon abgehalten meine Mitzeichnung zu entfernen. Sehr traurig. Dass es Software-Pannen geben kann, ist klar. allerdings frage ich mich, trotzdem wieso das passiert. An einer so zentralen Stelle unserer Demokratie sollten die Softwareentwicklungsprozesse doch eine höhere Sicherheit geben. – Zumindest in der Industrie sind sind Qualitätsicherungsmethoden wie Spice Stand der Technik und ich frage mich, ob dies auch im Petitionsausschuss befolgt wird. – Hier sollten eigentlich sämtliche Prozesse und Dokumente öffentlich zugänglich sein, dass der Bürger alles nachvollziehen kann. Dann könnte ich nun auch schauen, was am Wochenende wirklich passiert ist, und wie sichergestellt wird, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt. Die Realität sieht leider anders aus: Es wird sogar verschleiert, wer für die Software verantwortlich ist.

Also: Wer in den letzten Tagen eine Petition mitgezeichnet hat, sollte dringen nochmals prüfen, ob seine Mitzeichnung auch gezählt wurde!

Bildung?

„In Zukunft muss die Universität verhindern, dass die Studenten digitale Kopien aus der Bibliothek mitnehmen können.“

entschied gestern das Frankfurter Landgericht für den „Ulmer Verlag“ gegen die Bibliothek der TU Darmstadt (Quelle: taz). Diesen Zustand finde ich sehr bedauerlich. Bibliotheken stellen uns Bürgern (im Falle der Uni-Bib natürlich deren Studenten) Wissen zur Verfügung und ermöglichen uns damit zu lernen und uns weiter zu bilden. Je effektiver Bibliotheken dieser Aufgabe nachkommen kann, desto höher wird unser Bildungsniveau, da Wissen besser verbreitet wird.

Natürlich müssen Urheber die Möglichkeit haben durch ihre Werke (zumindest teilweise) ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, aber wir dürfen nicht zulassen, dass bestehende Chancen nicht genutzt werden. Informationstechnologie bietet Möglichkeiten um Wissen viel effizienter zu verbreiten und fairer zu verteilen als dies seit Jahrhunderten durch Verlage geschieht. Durch die neuen Wege, wird an bestehenden Strukturen gekratzt, das ist klar, aber es gab schon viele Punkte in der Geschichte, an denen bestehende Lösungen durch bessere ersetzt wurden. So wie es heute nur noch wenige Hufschmiede gibt, wird sich auch die Landschaft der Verlage verändern und sie werden im wesentlichen nur noch drucken und binden. Und für die Autoren müssen wir neue Vergütungsmodelle suchen.

Es macht keinen Sinn einer Gesellschaft zu verbieten moderne Verkehrsmittel zu nutzen, nur weil durch die geringere Nutzung von Pferden weniger Hufschmiede gebraucht werden. Genau das wünschen sich aber die Verlage, die natürlich befürchten in der digitalen Welt nicht mehr in bisherigem Umfang gebraucht zu werden. Darum kämpfen sie mit allen Mitteln und versuchen zu lobbiieren wo es nur geht um den Zeitpunkt des Umsatzrückgangs nach hinten zu schieben. Darunter leiden am Ende vor allem wir Verbraucher.

Weitere Infos zum Thema gibts bei RA Stadler oder hier. (z. B. meine Stellungnahme zur Onlinebibliothek von Korntal-Münchingen)

Killerspiele

Immer wieder wird der Ruf laut, Computerspiele in denen es zum Spiel gehört andere Kreaturen zu töten abzuschaffen. Ich hatte ja hier schon kurz geschrieben, dass ich das nicht für zielführend halte. Hier noch ein kurzes Video, welches die Problematik etwas:


YouTube  

Ich will hier keine Werbung – auch nicht indirekt – für solche Spiele machen. Gewalt ist etwas schreckliches, und auch wenn statistisch nicht viel nachgewiesen werden kann denke ich, dass uns der Konsum von Gewaltszenen in Filmen, Spielen und Nachrichten beeinflusst. Aber wir können der Gewalt nicht ganz aus dem Weg gehen und müssen uns auch mal eine Berichterstattung aus einem Kriegsgebiet anschauen.

Wie schon gesagt, wir als Freunde/Eltern/Gesellschaft/Politiker müssen unseren Mitmenschen Medienkompetenz und Werte vermitteln, nicht durch Verbote noch zusätzlich Reize schaffen es mal auszuprobieren. Verbote bringen nix!

Auch die Ärztezeitung (gefunden bei der Freien Welt) berichtet zu diesem Thema und Guido Westerwelle und die FDP haben ja schon im Juli 2007 dazu Stellung (pdf) bezogen.

In eigener Sache

Dieses Blog ist neu. Einige Zeit hatte ich nun auf http://www.raphael-mack.de gebloggt und über Politik und Gesellschaft geschrieben, jedoch immer wieder Privates oder Rezepte untergemischt. Diese Zeiten sind nun vorbei, da seit heute privates Geplauder und gesellschaftliche Themen getrennt sind. Einige Beiträge aus dem alten Blog habe ich hier her übernommen. Nicht weil Doppelpostings toll sind, sondern einfach weil sie thematisch hier her gehören, nehmt es mir nicht krumm!

Motto dieses Blogs ist also: Jedem seine Denkbeteiligung! Ich versuche damit Anstöße zum Nachdenken zu geben und hoffe, dass sich mehr Menschen hierdurch an dem Nachdenken über unsere Gesellschaft beteiligen. Es würde mich freuen, wenn sich dies auch darin abzeichnet, dass der ein oder andere Beitrag mit üppigen Kommentaren versehen wird.

Falls du hierzu auch einen Beitrag leisten möchtest lege ich dir auch gerne einen Zugang an um hier selbst Artikel zu veröffentlichen.

Organisatorisch soll es so aussehen, dass es mehr oder weniger regelmäßig thematisch Beiträge gibt. Ganz normal hier im Blog. In den Linktipps werde ich von Zeit zu Zeit auf andere Seiten verweisen, die interessante Beiträge zum Thema haben. Diese Linktipps sollten eigentlich auch bei Identi.ca und Twitter landen.

Grundsätzlich empfehle ich nicht ständig hier auf der Seit vorbei zu schauen, sondern einen RSS-Feed dieser Seite zu abonnieren. Die Artikel gibt es im Artikel-feed, Kommentare zu allen Beiträgen im Kommentar-Feed und die Linktipps in diesem feed.

Ein paar weitere Anregungen wie man feeds auf dieser Seite individualisieren kann gibt es bei pearsonified.com.

Deutschland 09

Ich hatte ja empfohlen zu Deutschland 09 ins Kino und zu Meine Daten! in die Stadtbücherei zu gehen. Meine Daten! hat bei mir leider auch nicht geklappt, aber es gibt ja Aufzeichnungen von den Vorträgen. Wem zwischen 25. und 28. März auch andere Dinge wichtiger waren als Datenschutz, sei es nahegelegt den Vortrag „Datenkraken. Die Kommunikationsgesellschaft und ihre Feinde“ von padeluun anzuhören. Ralf Bendrath über die Geschichte der Überwachung sowie Beate Rösslers „Wert des Privaten“ finde ich nicht so spannend.

Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation, habe ich jedoch gesehen. Und sie begeisterten mich, die kurzen Filme. Manche mehr, andere weniger. Insgesamt war ich aber überfordert. Jeder Regisseur hat versucht in die rund 10 Minuten, mehr oder weniger direkt, eine Botschaft zu packen. Und leider habe ich nicht alle verstanden. Trotzdem ein paar Eindrücke und Hintergrundinformationen:

Der Name Murat Kurnaz

Fatih Akin hat in „Der Name Murat Kurnaz“ ein Interview, der Süddeutschen Zeitung (SZ) im Oktober 2008 mit dem ehemaligen Guantanamo-Häftling Kurnaz nachgespielt. Die Umgebung und filmerische Gestaltung ist sehr schlicht gehalten, die Aussagen von Kurnaz haben genug Aussagekraft.

Im Bezug auf die heutige Situation sagt Fatih Akin in einem Interview von Christoph Gröner für die SZ:
„Die Gegner sind heute nur nicht mehr so einfach zu erkennen. Sie kommen mit einem Lächeln auf dich zu. Sie sitzen in den Parteien, von denen du immer dachtest: Hey, das sind die Guten.“.

Krankes Haus

Auf skurrile Weise wird Deutschland als ein Krankenhaus dargestellt. Viele Wortneuschaffungen wie die geplatzte Subventionsblase oder die Amputation der Lohnnebenhöhlen sind nicht übermäßig witzig, bringen aber doch so manche Schieflage unserer Gesellschaft auf den Punkt. Wolfgang Becker kommt an so vielen Baustellen vorbei, dass ich wohl nicht mal die Hälfte verstanden habe. „Yes, we can“-Psychopaten landen genauso im Keller, wie die Folterknechte der Vorjahre. Überall muss gelöhnt werden und manchmal scheint auch pures Dreinschlagen die Rettung zu sein.

Rames

„Diese Branche in Deutschland geht in Arsch.“ beklagt der Puffbetreiber in Ramses. Extrem widerliche Geschichten werden erzählt, von Leuten, die am Tag in der Stadt ein anderer Mensch zu sein scheinen. – Wir leben in verschiedenen Welten. Ansonsten hat mir Romuald Karmakar nicht besonders viel mitgeteilt in dem Film.

Feierlich reist

Globalsierung ist das große und einzige Thema in „Feierlich reist“ von Tom Tykwer. Einsam jetten wir durch die Welt um überall dabei zu sein und doch nichts zu erreichen. Wir klammern uns an Rituale, die doch keinen Halt geben. Und auch in der geliebten Heimat wartet so manche böse Überraschung.

Die Welt schreibt: „Es ist ein Film über den Verlust von Heimat, über die Gleichschaltung der Welt – und als der Geschäftsmann schließlich nach Hause, nach Deutschland zurückkehrt, hält Tykwer noch einen besonders grausamen Gag bereit.“

Gefährder

Auf der wahren Geschichte von Andrej Holm basiert der „Gefährder“ von Hans Weingartner. Er zeigt wie Terrorismusverdacht das Leben einer normalen Familie verändern kann. Plötzlich wird sie in einen Stasi-Staat versetzt, in dem man sie rund um die Uhr überwacht. Terrorismusbekämpfung rechtfertigt ja heutzutage alles. Und ein paar Einschränkungen muss man als Individuum halt hinnehmen, dafür dass unser Land „sicherer“ wird.

Dieser Film war der Grund für mich in Deutschland 09 zu gehen – habe den Hinweis bei annalist gefunden. Für mich keineswegs ein „Verschwörungsdramolett im Stil einer Vorabend-Soap“, wie der Spiegel schreibt. Nein, es hat sich gelohnt!

Eine demokratische Gesprächsrunde zu festgelegten Zeiten

Isabelle Stever zeigt in einer „demokratische Gesprächsrunde zu festgelegten Zeiten“ wie anstrengend Demokratie sein kann. Sie ermutigt zur Bereitschaft sich zu verändern, auch wenn man sich zuerst als Opfer sieht. Außerdem ist dieser Film einfach süß. Die jungen Schauspieler sind super!

Fraktur

Ein Fuhrunternehmer (Josef Bierbichler) hat viel Macht, die er schamlos missbraucht, seine persönliche Sturheit durchzusetzen. Er ist Sinnbild für die Verantwortungslosigkeit der Manager, die knallhart mit denen abrechnen, die ihre Meinung nicht teilen.

Der Weg, den wir nicht zusammen gehen

Beim besten Willen, an „Der Weg, den wir nicht zusammen gehen“ von Dominik Graf kann ich mich nicht mehr erinnern.

Schieflage

Sylke Enders zeigt in „Schieflage“ wie die Gesellschaft auseinander klafft. Der Graben zwischen arm und reicht ist nur schwer zu überbrücken. Die einen begeben sich auf die andere Seite und helfen, die anderen berichten über das Bild auf der anderen Seite. Beides scheint die eigentlichen Probleme nicht zu lösen. Eine Brücke wird nicht gebaut.

Die Unvollendete

In Ulrike Meinhoff und Susan Sonntag treffen sich zwei Persönlichkeiten, die sich Gedanken über die Gesellschaft machen. Moderiert wird von einer jungen Frau aus der Zukunft (2009). Leider kenne ich die beiden Publizistinnen und ihre Einstellungen zu wenig um allen ihren Ausführungen folgen zu können.

Joshua

Eine psychisch kranke Welt voll Wahnvorstellungen zeichnet Dani Levy. Politik wird nicht von Politikern gemacht, sondern von Mächtigen im Hintergrund.

Erster Tag

Auch zum „Ersten Tag“ von Angela Schanelec wage ich keine Auskunft. – Zu verschwommen ist mein Bild davon.

Séance

Zum Schluss noch Christoph Hochhäuslers „Séance“. Er versetzt die Menschheit auf den Mond, da wir die Erde zu Grunde gerichtet haben. Jegliche Erinnerung wird durch Gehirnwäsche ausgelöscht und es bleibt nur die Sehnsucht nach dem längst vergessenen „Deutschland 09“.

Resumé

Die Spiegel-Aussage „Deutschland 09“: Dieser Omnibus rollt definitiv ins Nirgendwo. kann ich nur so verstehen, dass der Spiegel-Autor Christian Buß keine Lust hatte über die Filme und unsere Gesellschaft nachzudenken. Wenn man sich darauf einlässt hat jeder Film eine Botschaft. Es wird nicht kollektiv an einem politischen Statement gearbeitet, sondern es ensteht eine vielfältige Kollage von Eindrücken. – Auch das ein Stück Ausdruck unserer Gesellschaft?

Die Zeit schreibt „Ja, es stimmt, die politischen Energien des aufwendigen Gemeinschaftswerks bündeln sich nicht, etliches ist missglückt.“ Ich empfinde gerade diese Vielfalt interessant und besonders geglückt. Wenn alle 13 Filme unisono die gleiche Aussage hätten wäre es doch langweilig. Manche Aussagen werden kritisiert mit „Hatten wir das Thema nicht schon einmal erfolgreich durchgenommen?“ Einige Themen halte ich auch für viel diskutiert, aber erfolgreich? Haben die Diskussionen bisher wirklich was verändert?

Wer noch weiter lesen will dem sei die TAZ empfohlen.