Warum verbrennen wir Bodenschätze wie Öl und Gas, statt dass wir uns bessere Fenster und eine Solaranlage auf dem Dach leisten? Haben wir das Recht unseren Kindern diese Rohstoffe zu stehlen und dabei noch unser Klima auf Kosten der ärmeren (und größeren) Hälfte der Menschheit zu ruinieren?
4 Gedanken zu “Lebensfragen”
Scherzkeks
Weisst du was eine Solaranlage auf dem Dach kostet oder neue Fenster die energieeffizienter sind?
Ich hätte auch gern ein energieproduzierendes Haus, das nur mit Bioenergie läuft, fast kein Wasser verbraucht; ein Hybridauto oder besser noch billigere Bahntickets (ach die Bahn, ein Ökowitz); Bioessen; Biomöbel usw.
Ich kann dir mal ne Einkaufsliste schreiben bzw. meine Kontonummer geben. Dann mach/kauf ich das alles.
Sich einfach beschweren ohne nachdenken geht nicht. Allgemeines Nachdenken/Verständnis würden vielen helfen, nicht den Politikern, die können nichts, und soviel wie die können machen sie auch nichts. Gib mal lieber unserem Wirtschaftssystem die Schuld die die Welt regiert oder sonst wem, aber solange sich nichts ganz krass ändert, werd ich mir die Sachen auch nicht leisten können.
MfG
Hallo Daniel,
danke für deinen Kommentar. Und ja, ich weiß was eine Solarnalage und neue Fenster kosten. Ich bin gerade dabei ein Haus mit Baujahr 48 auf den aktuellen Stand zu bringen. Und glaube mir, mit nur einem geringen Mehrpreis kann man deutlich effizienter sanieren. Und wenn man das vergleicht was wir (allgemein gesprochen) uns an Luxus leisten, da ist es ein Klacks. Übrigens, die Mehrkosten lohnen sich oft auch ökonomisch, nicht nur ökologisch, da man tatsächlich Energie einsparen kann.
Ich denke unserem Wirtschaftssystem die Schuld zu geben klappt nicht, es ändert sich nur etwas wenn sich JEDER an der eigenen Nase packt und sein Verhalten ändert. – Das große ändert sich nur indem sich jedes kleine Teil davon ändert. Politik ist schön und gut, aber die schärfste Energieeinsparverordnung bringt nichts, wenn nicht jeder selbst bewusst mit den verfügbaren Resourcen umgeht. Das heißt nicht gleich, dass ein Student in ein Passivhaus ziehen muss, aber ob er mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Uni fährt, kann auch schon den Unterschied machen. Auch denke ich nicht, dass es immer Bio-Essen sein muss, auch wenn man konventionelle Produkte aus der Region kauft und ein klein wenig auf die Saison achtet kann viel Transportweg und damit letztlich Erdöl eingespart werden.
Danke für’s mitdenken!
Rapha
Wie gesagt, gute Denkansätze (gabs auch schon beim Wirtschaftswunder anno bla und viele Male an anderer Stelle). Und logisch, sanieren kann man auch gleich richtig, wenns die Möglichkeit dazu gibt.
Aber den Punkt mit dem Öl sparen seh ich nicht ein. Warten wir doch mal bis es kein Erdöl/Erdgas mehr gibt, schauen wir mal was wir dann machen bzw. was die Wirtschaft dann macht. Ich werds vermutlich als Rentner (wenns sowas dann noch gibt) erleben.
Mit Wirtschaftssystem hab ich auch den Konsumdrang gemeint und alles was dazu gehört, von dessen die Wirtschaft erhalten wird. Jeder wird dazu erzogen davon zu träumen, ein teueres Auto, teure Reisen, hauptsache teuer, zu haben, zu machen und zu leben. Klar, es gibt Leute es schaffen sich davon zu entziehen, würden sich aber zu viele davon zu entziehen, wäre Deutschland nicht so eine Wirtschaftsmacht.
Menschen werden nur dazu erzogen, in friedlicher Koexistenz zu leben, aber jeder lebt für sich selbst. Deswegen wird auch niemand einsehen, fast das Doppelte an Zeit und Geld mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbrauchen/verbringen, nur weil damit ein paar Kilogramm CO2 eingespart werden können.
Ein Automobilchefingenieur aus Deutschland hat mal gemeint: „Ich seh es nicht ein, das wir durch jahrelange Forschung und viel Geld den Verbrauch unser Autos um ein paar Milliliter senken sollen, solange man in den Flüssen von Chinas Fotos entwickeln kann.“ (so in etwa) Solange dieses Verständnis gilt, wenns die anderen nicht machen muss mans selber auch nicht machen werden EU-Normen, Richlinien, Gestze usw. nicht soviel bedeuten wie sie eigentlich sollten.
Es gilt für alle beziehungsweise betrifft alle heisst nicht das alle das gleich verstehen und auch gleich damit umgehen.
Oder überhaupt wollen. Ich denk nicht wenn die USA oder die EU was vorschlägt, China davon begeistert ist, nur weil die Idee aus dem Westen kommt.
Übrigends: Ich fahr gerne Bahn bzw Bus, aber solange ich immer noch für fast jede Strecke das Doppelte an Zeit brauche werd ich weiterhin Auto fahren. Weil ich hab noch keine Möglichkeit Zeit ökologisch wieder reinzuholen.
MfG
Im Bezug auf Bahnfahren bin ich absolut auf einer Linie mit dir. Auch ich will die Felxibilität eines Autos nicht aufgeben. – Nebenbei muss ich sogar anmerken, dass ich genau damit mein Geld verdiene, also Softwareingenieur in der Automobilbranche. Und trotzdem bin ich der Ansicht, dass man mit Öl so viele andere tolle Sachen machen kann – Die Chemieindustrie wird es viel schwerer haben, Kunststoffe, Medikamente, etc. zu produzieren, wenn sie den Rohstoff Erdöl ersetzen müssen – so dass wir schauen sollten unseren Ölverbrauch gering zu halten.
Dass man in China Fotos in Flüssen entwickeln kann ist eine tragische Sache und ich habe sogar ein Stück weit Verständnis dafür, dass China ihre Wirtschaft über die Umwelt setzt. War ja bei uns vor 100 Jahren auch so. Aber wir haben es inzwischen hinbekommen, dass das Wasser im Rhein wieder so sauber ist wie vor 100 Jahren. Wir haben uns damals den Luxus, den wir heute haben auch durch einen unverantwortlichen Umgang mit der Umwelt erkauft. Allerdings sollten wir uns beim Billigprodukt aus dem Blödmarkt – Made in China – fragen, warum es so günstig ist. Wir Konsumenten in Deutschland tragen ein Stück Verantwortung für die Umweltverschmutzung dort.
Zum Konsum. Teure Autos und teure Reisen sind toll und machen Spaß. Spaß tut den Menschen gut, macht sie gesund und effektiv. Und auch die Wirtschaft wird angekurbelt. Aber ich versuche mir trotzdem bei all diesen Dingen klar zu machen was für Auswirkungen mein Konsum auf die Umwelt und meine Nachwelt hat. Und dazu versuche ich auch meine Kinder zu erziehen: Mitdenken, statt nur blind zu konsumieren. Das heißt nicht Verzicht auf jeden technischen Fortschritt wie es manche gesellschaftliche Gruppen leben sondern das Suchen nach einem vertretbaren Maß, welches jeder für sich selbst finden muss und dabei eben auch Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen sollte.
Mit dem Finger auf andere zeigen und sagen: solange die nicht auch … mache ich doch nicht … hilft aber leider nicht weiter, denn damit wird keiner den ersten Schritt machen. Darum bin ich der Ansicht, dass man bei sich selbst anfangen muss: Man kann immer nur sich selbst und sein eigenes Verhalten ändern. Andere sind nur Vorbilder – gute oder schlechte – jedoch werden sie sich nie nach meinen Vorstellungen verändern.